Margaret Atwood

"You think I'm not a goddess?
Try me.
This is a torch song.
Touch me and you'll burn."

Margaret Atwood

Am 17. und 18. Oktober 2009 wird Heidenreichstein, abseits des Festspielkalenders und nach dem erfolgreichen Auftakt mit Salman Rushdie 2006, sowie Amos Oz 2007 und Jorge Semprun 2008, wieder zum kulturellen Fixpunkt der Region, mit einem Literaturfest für und rund um eine hervorragende Autorin.

Margaret Atwood ist nicht nur Kanadas berühmteste Schriftstellerin und eine international hoch dekorierte Autorin, deren Werke in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, sie ist auch Lyrikerin, Kritikerin, Feministin, Umwelt- und Gesellschaftsaktivistin.

Margaret Atwood wurde als zweites von drei Kindern am 18.11.1939 in Ottawa, Kanada, geboren. Ihr Vater war Entomologe, ihre Mutter Ernährungswissenschafterin. Die Kindheit verbrachte Atwood zwischen Ottawa, Sault Ste. Marie und Toronto, da ihr Vater die Insekten verschiedenster Landstriche Kanadas erforschte und die Familie mit ihm zog.

Seit ihrer frühesten Jugend war Margaret Atwood fasziniert von Büchern und Literatur, als Kind verschlang sie Märchen, Fabeln, Comics, Tier- und Gruselgeschichten, die nicht ohne Wirkung auf ihr späteres Werk blieben. Mit 16 stand ihr Berufswunsch fest, sie wollte Schriftstellerin werden. 1957 begann sie in Toronto Englisch, Philosophie und Französisch zu studieren und wechselte später nach Harvard ans Radcliffe College, wo sie ihr Studium 1962 abschloss. Atwood unterrichtete als Literaturwissenschaftlerin an Universitäten in British Columbia, Montreal, Alberta, Toronto und New York. Sie lebte in Italien, Frankreich und Deutschland. Seit 1980 lebt Margaret Atwood nördlich von Toronto mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Graeme Gibson, und ihrer gemeinsamen Tochter.

Margaret Atwood ist vor allem als Romanautorin bekannt, auch von sogenannter "Science-fiction". Sie hat sich immer gegen diese Klassifizierung ihrer Romane "Der Report einer Magd" (1989 verfilmt von Volker Schlöndorff) und "Oryx und Crake" gewehrt. Sie meint dazu: "In Science-fiction kommen Monster und Raumschiffe vor. Hingegen kann das, was in spekulativer Prosa vorkommt - und in diese Schublade würde ich diese zwei Romane stecken - wirklich passieren." Trotzdem erhielt "Der Report einer Magd" 1986 den Arthur C. Clarke Award für die beste Science-fiction-Prosa.

Margaret Atwood wurde schnell auch als scharfzüngige Literaturkritikerin und -wissenschafterin bekannt. Ihr großes Interesse an kanadischer Geschichte und Literatur mündet in einigen Standardwerken ( zB "Survival: A thematic guide to Canadian Literature", 1972) und findet auch in ihrem Prosawerk Niederschlag, in den historischen, halb-fiktionalen Büchern wie "The Journals of Susanna Moodie"(1970), "Alias Grace" (1996) und "Der blinde Mörder" (2000).

Margaret Atwood beschäftigt sich seit Beginn ihrer schriftstellerischen Karriere mit vielen gesellschaftspolitischen Themen, vor allem mit der Stellung der Frau in der Gesellschaft wie in ihren Werken "Die essbare Frau" (1985), "Die Unmöglichkeit der Nähe"(1979), "Die Räuberbraut" (1993), und "Penelopiade" (2005).

Neben den feministischen Standpunkten, die sie in ihrer Prosa vertritt, wendet sie sich auch anderen Brennpunkten zu, wie in ihrer neusten Veröffentlichung "Payback" (2009) der internationalen Finanzkrise.

Margaret Atwood und ihr Mann Graeme Gibson sind engagierte Mitgliederder "Green Party of Canada" und leben nach ihren umweltpolitischen Überzeugungen.

In den letzten Jahren wurde Margaret Atwood auch als Kinderbuchautorinpopulär. Mit wunderbarem Humor schrieb sie unter anderem "Prinzessin Prunella und die purpurne Pflaume" (1995), "Rotznase Ramsay und die röhrenden Radieschen" (2005).

Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Margaret Atwood für ihren Roman "Der blinde Mörder" (The Blind Assassin) im Jahr 2000 den Booker-Preis. 2008 wurde sie in Spanien für ihr Lebenswerk mit dem Prinz-von-Asturien-Preis ausgezeichnet.

Werke in deutscher Sprache:

Romane:

1969 (D: 1985) Die essbare Frau (The Edible Woman)
1972 (D: 1978) Der lange Traum / Strömung (DDR) (Surfacing)
1976 (D: 1984) Lady Orakel (Lady Oracle)
1979 (D: 1980) Die Unmöglichkeit der Nähe (Life before Man)
1981 (D: 1982) Verletzungen (Bodily Harm)
1985 (D: 1987) Der Report der Magd (The Handmaid’s Tale)
1988 (D: 1990) Katzenauge (Roman) (Cat’s Eye)
1993 (D: 1994) Die Räuberbraut (The Robber Bride)
1996 (D: 1996) Alias Grace (Alias Grace) 1974 schrieb Atwood zum gleichen Thema das Fernsehspiel The Servant Girl (Das Dienstmädchen)
2000 (D: 2000) Der blinde Mörder (The Blind Assassin)
2003 (D: 2003) Oryx und Crake (Oryx and Crake)
2005 (D: 2005) Die Penelopiade (The Penelopiad)
2008 (D: 2009) Payback

Prosasammlungen:

1978 (D: 1979) Unter Glas (Dancing Girls and other stories)
1983 (D: 1993) Die Giftmischer: Horror-Trips und Happy-Ends
(Murder in the Dark)
1989 (D: 1994) Der Salzgarten (Bluebeardös Egg)
1991 (D: 1991) Tips für die Wildnis (Wilderness Tips)
1992 (D: 1995) Gute Knochen (Good Bones)
2006 (D: 2006) Das Zelt (The Tent)
2008 (D: 2008) Moralische Unordnung (Moral Disorder)

Gedichte:

1981 True Stories (1999 deutsche Ausgabe: Wahre Geschichten)
1995 Morning in the Burned House (1999 deutsche Ausgabe: Ein Morgen im verbrannten Haus)

Kinderbücher:

1978 Hoch oben im Baum (Up In The Tree)
1995 Prinzessin Prunella und die purpurne Pflaume
(Princess Prunella and the Purple Peanut)
2005 Rotznase Ramsay und die röhrenden Radieschen
(Rude Ramsay and the Roaring Radishes)
2006 Der befangene BOB und die traurige THEODORA
(Bashful Bob and Doleful Dorinda)

Biografie Margaret Atwood

Programm:

17. Oktober


17 bis 19.45 Uhr Penelopiade; von Heldinnen und Suchenden

Das andere Haus es liest Birgit Minichmayr
Margaret Atwood im Gespräch mit Katja Gasser über das Frauenbild in ihrem Werk
Eine Halbgöttin zu sein ist nicht so leicht es lesen Sylvia Haider, Matthias Hartmann, Verena Roßbacher, Thomas Stangl und Bibiana Zeller


20.30 bis 22 Uhr

Margit Schreiner über Margaret Atwood
Alias Grace es liest Corinna Harfouch

18. Oktober


15 bis 17.45 Uhr Die Unmöglichkeit der Nähe

Die Unmöglichkeit der Nähe es lesen Andrea Clausen und Falk Rockstroh
Margaret Atwood im Gespräch mit Dirk Stermann über die verschiedenen literarischen Formen und die politische Dimension ihres Werkes.
Ein Morgen im verbrannten Haus es liest Elisabeth Orth
Thylazin-Ragout es liest Dirk Stermann


18.30 bis 20 Uhr Vergangenheit und Zukunft

Katzenauge es lesen Gerti Drassl und Nicola Kirsch
Das Jahr der Flut es lesen Margaret Atwood und Götz Spielmann

17. & 18.10.2009
17. & 18.10.2009

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