Viennale Heidenreichstein

Programm:

7. Juni


20 Uhr Eröffnung | Hans Hurch: Kleine Rede zum Kino


Film: ZEIT DES ABSCHIEDS

CH 2006, 63 Min, dOF | R Mehdi Sahebi

In dieser zutiefst berührenden und momenthaft verstörenden Dokumentation ist es der Tod selbst, der sichtbar wird, das langsame Vergehen und Sterben des krebskranken, heroinsüchtigen Giuseppe Tommasi, eines verrückten, weisen, humorvollen, leidenden, zutiefst menschlichen Wesens. Ohne einen Moment von Voyeurismus, falscher Neugier oder Sentimentalität begleitet Sahebi seinen Freund durch die Krankheit, bis zum letzten Atemzug. Was er aufzeichnet, sind die Gespräche, die Unvernunft, die Schönheit, der Kampf und die Versöhnung eines Menschen mit sich. Ein Film, der das fast Unmögliche tut: einem Menschen zusehen und zuhören, den der Tod anblickt.


8. Juni


18 Uhr Film PRINZESSINNENBAD

Österreichische Erstaufführung
D 2006, 92 Min, OF | R Bettina Blümner

Im Mittelpunkt des Films stehen die Teenager Klara, Mina und Tanutscha aus Berlin-Kreuzberg. Die drei kennen sich seit dem Kindergarten und sie verbinden viele Gemeinsamkeiten. S ie sind 15 Jahre alt, beste Freundinnen und verbringen den Sommer im Prinzenbad, einem großen Freibad inmitten ihres Stadtteils, ihrem "Prinzessinnenbad" Die drei fühlen sich "erwachsen", behaupten von sich, die Kindheit schon lange hinter sich gelassen zu haben. "Prinzessinnenbad" ist die wunderbare und einfühlsame Beschreibung eines alltäglichen Lebens, das voller Widersprüche, Schwierigkeiten, Glück und verrückter Hoffnungen ist. Ein Film wie der Sommer im Schwimmbad inmitten einer großen Stadt.


20 Uhr Gespräch "Der Traum von einer Sache"

Marlene Streeruwitz im Gespräch mit Michael Kreihsl


21 Uhr Film BAMAKO

F / Mali / USA 2006, 118 Min, OmdU | R Abderrahmane Sissako

Im Hinterhof eines Hauses im malischen Bamako findet eine außergewöhnliche Veranstaltung statt. Hier, mitten in der Sahel-Zone, wird Gericht gehalten. Der Gegenstand des Prozesses: das Volk von Mali, der Kontinent Afrika gegen die Weltbank. Natürlich ist das eine reine filmische Inszenierung im besten Brecht'schen Sinne. Sissakos neueste Arbeit ist ein so großartiges, propagandistisches Lehrstück, ein so intelligenter, politischer, begeisternder Film, wie er im gegenwärtigen Kino sehr, sehr selten geworden ist. "Bamako" zählte zu den schönsten und relevantesten Arbeiten der gesamten VIENNALE 2006.

9. Juni


18 Uhr Film ICH MUSS DIR WAS SAGEN

A 2006, 65 Min, OF | R Martin Nguyen

"Ich muss dir was sagen" ist die dokumentarische Langzeitbeobachtung des vierjährigen Zwillingspaars Oskar und Leo. Oskar ist seit seiner Geburt gehörlos, Leo hörend. Die Kinder wachsen jedoch gemeinsam mit einer Sprache auf, welche in der Stille ihre Entfaltung findet: Gebärdensprache. Nguyen beobachtet die Kinder während eines Jahres aus nächster Nähe beim Heranwachsen und Entdecken der Welt. Dabei geht der Film auch der Frage nach, was die Diagnose "gehörlos" für die hörenden Eltern Sandra und Stefan bedeutet.


20 Uhr Gespräch: Viennale im Kreuzverhör

Hans Hurch im Gespräch mit Stefan Grissemann


21 Uhr Film LA SECONDA VOLTA

Im kalten, winterlichen Turin begegnet der Universitätsprofessor Alberto Sajevo einer jungen Frau. Er erkennt in ihr jene Attentäterin, die ihn vor zwölf Jahren bei einem Terroranschlag mit einem Schuss schwer verletzt hat und dafür eine dreißigjährige Gefängnisstrafe verbüßen muss. Lisa, die tagsüber in der Stadt arbeitet, abends aber ins Hochsicherheitsgefängnis zurückkehren muss, erkennt ihr ehemaliges Opfer zunächst nicht. Sajevo jedoch ist davon besessen, ihr all jene Fragen zu stellen, die sich in den zwölf Jahren in ihm aufgestaut haben. Vielleicht aber gibt es gar keine Antworten auf diese Fragen.


10. Juni


12 Uhr Film: I HAVE NEVER FORGOTTEN YOU - THE LIFE AND LEGACY OF SIMON WIESENTHAL

Österreichische Erstaufführung
USA 2006, 103 Min, OF | R Richard Trank

Der Film schildert Leben und Vermächtnis Simon Wiesenthals, des berühmten Nazijägers und Humanisten, der im Jahr 2005 gestorben ist. Der gebürtige Ukrainer Wiesenthal, ein säkularer Jude, der den Holocaust überlebte, aber in den KZs neunundachtzig Verwandte aus der eigenen und der Familie seiner Frau verlor, widmete mehr als sechs Jahrzehnte seines Lebens der Verfolgung von Nazi-Kriegsverbrechen. Der Film schildert Wiesenthals gesamtes Leben - die Kindheit in der Ukraine, seine Erfahrungen im Holocaust, seine Jahre als Nazijäger. Er enthält Interviews mit langjährigen Mitstreitern Wiesenthals, mit Regierungschefs aus aller Welt, mit Freunden und Familienmitgliedern wie auch eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Archivbilder und -filme. Wiesenthals einziges Kind, seine Tochter Pauline, tritt auf und spricht erstmals über ihre Eltern und deren fast siebzig Jahre währende Beziehung.

7. - 10.06.2007
7. - 10.06.2007

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